Ringelblume

Ringelblume (Calendula)

 Erfahren Sie hier mehr über die Ringelblume

Was ist die Ringelblume?

Ringelblume

Die Ringelblume oder Goldblume zählt mit 25 verschiedenen Arten zur Gattung der Calendula (Asteraceae). Das Korbblütengewächs ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wächst aber auch in Mitteleuropa, vor allem als Zierpflanze. Die bekannteste und am besten untersuchte Art der Ringelblume ist Calendula officinalis Linn (Calendula officinalis L.). Diese wird traditionell weltweit auch am häufigsten für kosmetische und medizinische Zwecke eingesetzt. Es gibt zwar verschiedene Sorten von Ringelblumen, eine spezielle Zuchtsorte für den Einsatz in der Pflanzenheilkunde gibt es jedoch nicht. Wobei die Sorte „Regina“ besonders für die Ölgewinnung geeignet ist.

Auch als Sonnenwendblume bezeichnet blüht die ein- bis zweijährige Ringelblumen-Pflanze leuchtend gelb bis orange und wächst etwa 30 bis 80 Zentimeter hoch. Die Calendula ist eine wenig anspruchsvolle Blume, die ihre Blütezeit im Sommer- und Herbst hat und die essbar ist.

Ringelblume

Welche Inhaltsstoffe besitzt die Ringelblume?

Genutzt werden vor allem die Blüten und die Samen der Ringelblume. Für die Gewinnung des Öls der Calendula officinalis L. spielen vorrangig die Samen der Ringelblume eine Rolle. Das Öl besteht zumeist aus der Calendulasäure. Die Blüten der Calendula officinalis L. enthalten Flavonoide, Carotinoide sowie Bitterstoffe, Polysaccharide und Saponine.

Flavonoide wie Quercetin erfüllen bei Pflanzen viele Aufgaben und sind unter anderem für die Blütenfarbe verantwortlich. Sie zählen zu den sogenannten Antioxidantien, die Zellschäden vermindern können. Carotinoide sind hingegen wichtig für das Immunsystem, das Sehen und sind ein Bestandteil von Melanin, welches in Haut, Haaren und Augen zu finden ist und dort für den Schutz vor UV-Strahlen sorgt.

Welche Wirkung hat die Ringelblume?

Traditionell wird der Ringelblume Calendula officinalis L. in der Pflanzenheilkunde eine wundheilende Wirkung zugeschrieben, weshalb sie insbesondere bei Verletzungen und Entzündungen der Haut und Schleimhaut eingesetzt wird. Der antioxidative Effekt der Ringelblume legt nahe, dass sie bei der Behandlung von gereizter Schleimhaut zur Wundheilung beitragen kann. Zudem zeigen die getrockneten Blumenköpfe der Ringelblume eine antimykotische und antiseptische Wirkung. Das bedeutet, dass sie Pilze und andere Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren abtötet und damit die Anzahl an Keimen reduzieren kann.

Ferner werden die Farbstoffe der Ringelblume auch als Lebensmittelfarbe eingesetzt. In der Industrie wird die Calendulasäure der Ringelblumen-Pflanze zur Herstellung von wasserabweisenden Anstrichen genutzt.

Ringelblumen sind vielseitig anwendbar

Ringelblume

Die Ringelblume bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Sowohl aus den Blüten als auch aus den Samen lassen sich Extrakte und Öle der Ringelblume herstellen. Zudem kann Calendula officinalis L. innerlich wie äußerlich angewendet werden. Aus den Blüten der Ringelblume lassen sich Tees und Aufgüsse für die innere Anwendung herstellen.

Ringelblume

Die Ringelblume wird aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften häufig in der Kosmetikindustrie verwendet. Hier sind einige Anwendungsbeispiele der Ringelblume in der Kosmetik:

  1. Zur Hautberuhigung: Calendula-Extrakt wird in Cremes, Lotionen oder Salben verwendet, um entzündete Haut zu beruhigen. Cremes und Co. Mit Calendula-Extrakt können auch bei Sonnenbrand, Windelausschlag und irritierte Haut Linderung bringen.
  2. Zur Wundheilung: Da Ringelblume entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und somit die Wundheilung fördert, kann sie auch in Produkten zur Behandlung von Schnitten, Kratzern und kleinen Wunden enthalten sein.
  3. Für mehr Feuchtigkeit: Ringelblume wird auch in Feuchtigkeitscremes, Gesichtsmasken und anderen Produkten der Hautpflege eingesetzt, da sie die Feuchtigkeit in die Haut einschießen kann und so die trockene Haut hydratisiert.
  4. Für Anti-Aging: Antioxidative Eigenschaften der Ringelblume können helfen, die Hautalterung zu verlangsamen und so Fältchen und feine Linien reduzieren.
  5. Zur Lippenpflege: Calendula-Extrakt kommt ach in Lippenpflegestiften zum Einsatz, um trockene, rissige Lippen zu beruhigen und zu pflegen.

Hierbei ist es wichtig, qualitativ hochwertige Produkte zu wählen, die echten Ringelblumenextrakt enthalten, um die vollen Vorteile dieser Pflanze zu nutzen.

 

Bei welchen Erkrankungen wird die Ringelblume eingesetzt?

Aufgrund seiner vielfältigen Eigenschaften findet die Ringelblume Calendula officinalis L. bei vielen Beschwerden Einsatz, vor allem in der Alternativ- und Komplementärmedizin.

Hauptsächlich wird die Ringelblumen-Pflanze zur kosmetischen Hautpflege und zur Wundheilung bei geschädigter Haut- und Schleimhaut angewendet. Bei Hautproblemen, mit trockener, geröteter oder auch juckender Haut, ist die Anwendung von Ringelblumensalbe ebenso geeignet. Zudem kann sie auch bei Verbrennungen, Schnitten sowie Hautausschlägen aufgetragen werden. Weitere Anwendungsgebiete der Ringelblumensalbe sind entzündliche Hautreaktionen (Dermatitis), Schwellungen, beim Geschwür (Ulzera) des diabetischen Fußes als auch bei oberflächlichen Krampfadern (Varikosis). Insbesondere das ätherische Öl der Ringelblume dient dabei als Wundheilmittel. Ringelblumensalbe wird teilweise sogar im Rahmen von Bestrahlungstherapien eingesetzt, um die bestrahlten Hautareale zu pflegen und vor Nebenwirkungen wie Radiodermatitis zu schützen.

In der Pflanzenheilkunde wird der Tee der Ringelblume auch bei Entzündungen des Magen-Darm-Trakts sowie zum Gurgeln bei Mund- und Rachenentzündungen sowie als Augenspülung eingesetzt. In der Homöopathie trägt die innere Anwendung von Calendula officinalis L. auch zur Entspannung bei und lindert Schlaflosigkeit. Grundsätzlich ist es ratsam, sich bei Erkrankungen vor der Anwendung von alternativen oder pflanzlichen (Zusatz-)Behandlungsmöglichkeiten mit Ihrem behandelnden Arzt auszutauschen.