Familie spaziert im Feld

Zink

Was ist Zink und wie wirkt es?

Was ist Zink und wie wirkt es?

Eine Frau betrachtet ihre Haare im Spiegel

Zink ist ein essenzielles Spurenelement. Das bedeutet, dass der Körper es nur in kleinen Mengen benötigt. Diese müssen aber unbedingt über die Nahrung aufgenommen werden, da der Organismus Zink nicht selbst bilden kann. Da er Zink auch nur in geringen Mengen speichern kann, ist es wichtig, Zink regelmäßig zu sich zu nehmen, damit es nicht zu einem Zinkmangel kommt.

Eine Frau betrachtet ihre Haare im Spiegel

Zink ist als Bestandteil von sogenannten Enzymen, also Eiweißen, die chemische Reaktionen im Körper ermöglichen, an vielen unterschiedlichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Dazu zählen zum Beispiel der Säure-Basen-Stoffwechsel sowie der Auf- und Abbau von Zuckern (Kohlenhydraten), Fetten und Eiweißen.

Zink trägt außerdem zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und unterstützt die Zellteilung, das Wachstum und die Wundheilung. Auch auf die sexuelle Entwicklung und die Fruchtbarkeit nimmt das Spurenelement Einfluss. Als Antioxidans fängt es außerdem freie Radikale ab. Das sind aggressive chemische Verbindungen, die während des Stoffwechsels entstehen und die Zellen und Gewebe schädigen können. Da Zink auch an der Herstellung körpereigener Eiweiße und an der Bildung von Kollagen beteiligt ist, kann es sich außerdem positiv auf Haare, Haut und Nägel auswirken.

In welchen Lebensmitteln ist viel Zink enthalten?

Lebensmittel mit Zink

Tierische Produkte wie Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch sind ebenso wie Eier, Milch und Käse sehr gute Zinkquellen. Übertreiben Sie es damit jedoch nicht, denn diese Lebensmittel enthalten in der Regel auch große Mengen an Fett und Cholesterin und sollten daher nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen.

Doch auch wer auf tierische Erzeugnisse verzichten muss oder will, kann seinen Zinkbedarf durch die Nahrung decken – in diesem Fall vor allem durch Hülsenfrüchte, Ölsamen, Nüsse und Getreideprodukte. Doch Achtung: Produkte aus Weißmehlen enthalten nur wenig Zink, besser geeignet zur Deckung des Zink-Bedarfs sind Vollkornprodukte.

Lebensmittel mit Zink

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Zink?

Wieviel Zink man am Tag zu sich nehmen sollte, hängt vom Alter und bei Erwachsenen zusätzlich vom Geschlecht ab. Für Erwachsene gilt es zu beachten, dass andere Nahrungsbestandteile die Zinkaufnahme im Darm hemmen können. Dazu zählen vor allem die sogenannten Phytate. Sie sind überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, enthalten. Menschen, die nur wenige Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zu sich nehmen, haben eine geringe Phytatzufuhr. Sie benötigen daher weniger Zink als Menschen, die viel Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte verzehren. Menschen, die eine normale, vollwertige Mischkost mit pflanzlichen und tierischen Proteinquellen zu sich nehmen, haben einen mittleren Zinkbedarf. Dieser liegt bei 8 Milligramm pro Tag für Frauen und bei 14 Milligramm pro Tag für Männer. Für Kinder ist hingegen kein Zusammenhang zwischen Zinkversorgung und aufgenommener Phytatmenge nachgewiesen.

Tabelle 1: Zinkbedarf in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter und Phytat-Zufuhr. Angaben in Milligramm pro Tag.

 

weiblich

männlich

Säuglinge

  0 bis unter 4 Monate

  4 bis unter 12 Monate

 

1,5

2,5

Kinder und Jugendliche

  1 bis unter 4 Jahre

  4 bis unter 7 Jahre

  7 bis unter 10 Jahre

  10 bis unter 13 Jahre

  13 bis unter 15 Jahre

  15 bis unter 19 Jahre

 

4

6

9

12

14

Erwachsene

  Niedrige Phytat-Zufuhr

  Mittlere Phytat-Zufuhr

  Hohe Phytat-Zufuhr

 

7

8

10

 

11

14

16

Wie äußert sich ein Zinkmangel?

Aufgrund der zahlreichen Funktionen, die Zink im menschlichen Körper erfüllt, kann ein Zinkmangel zu unterschiedlichsten Beschwerden führen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Wachstumsstörungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Hautveränderungen wie Ekzeme und Entzündungen
  • Höhere Infektanfälligkeit
  • Durchfälle
  • Appetitlosigkeit
  • Gestörtes Geschmacksempfinden
  • Haarausfall

Zu den Risikogruppen für einen Zinkmangel zählen vor allem ältere Menschen und Menschen, bei denen die Zinkaufnahme im Darm gestört ist. Das ist beispielsweise bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder chronischem Durchfall der Fall. Auch eine vegetarische Ernährung kann einen Zinkmangel begünstigen, da pflanzliche Lebensmittel höhere Mengen an Phytaten enthalten. Ebenso kann ein erhöhter Bedarf, zum Beispiel bei Kindern im Wachstum, oder während der Schwangerschaft und Stillzeit, die Wahrscheinlichkeit für einen Zinkmangel begünstigen. Laut einer Studie liegt die mittlere Zink-Zufuhr in Deutschland bei etwa 8 Milligramm für Frauen und 11 Milligramm für Männer. Die meisten Frauen erreichen somit die bei einer normalen Mischkost empfohlene Menge von 8 Milligramm pro Tag. Männer mit mittlerer Phytatzufuhr erreichen einer normalen Mischkost empfohlene Menge die empfohlene Tagesdosis unter Umständen nicht. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass es wirklich zu einem Zinkmangel kommt. Lediglich die Wahrscheinlichkeit einer Unterversorgung ist erhöht. Schwere Zinkmangelzustände sind in Deutschland sehr selten.

Kann man zu viel Zink einnehmen?

Alleine über die Ernährung ist es in der Regel nicht möglich, zu viel Zink zu sich zu nehmen. Bei Menschen, die über die normale Ernährung schon viel Zink zu sich nehmen und daneben noch Zink-haltige Nahrungsergänzungsmittel anwenden, kann es dagegen zu einer Überdosierung kommen. Da Zink die Aufnahme von Kupfer hemmen kann, ist dies vor allem bei einer kupferarmen Ernährung bedenklich: Da Kupfer eine wichtige Rolle beim Eisenstoffwechsel spielt, kann es bei den Betroffenen zu einer Blutarmut kommen. Erwachsene sollten daher laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nicht mehr als 25 Milligramm Zink pro Tag zu sich nehmen. Für Nahrungsergänzungsmittel, wie zum Beispiel Zink-haltige Vitamin- und Mineralstofftabletten, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung aus dem gleichen Grund eine Beschränkung auf 6,5 Milligramm pro Tagesdosis.

Ist eine Nahrungsergänzung mit Zink sinnvoll?

Für Menschen, die zu einer Risikogruppe für eine Zinkunterversorgung gehören, kann die Einnahme eines Zinkpräparats sinnvoll sein. Zink ist beispielsweise in Form von Tabletten und Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel frei in der Apotheke und im Drogeriemarkt erhältlich. Häufig enthalten die Präparate zusätzlich Vitamin C, da beide für die normale Funktion des Immunsystems wichtig sind. Vor der Einnahme eines Zink-haltigen Nahrungsergänzungsmittels ist es grundsätzlich sinnvoll, zuerst mit dem Arzt zu sprechen. Dieser kann bei Bedarf auch prüfen, ob tatsächlich eine Mangelversorgung vorliegt. Es gibt auch Zink-haltige Arzneimittel, die je nach Dosierung vom Arzt verordnet werden müssen.